Neuer Schub nach einer
Phase der Konsolidierung

Das Jahr 2024 war gegenüber dem Vorjahr 2023 etwas weniger hektisch. In den beiden neuen Klinikgebäuden Haus Galms und Haus Frenke haben wir uns nach dem Einzug im Herbst 2023 sehr gut eingelebt und bei Strukturen und Betriebsabläufen, wo nötig, Anpassungen vorgenommen. So wurde etwa das neue Betriebsmodell für Therapie und Pflege in der stationären Erwachsenenpsychiatrie weiter optimiert, und nach einer Evaluation durften wir feststellen, dass sich diese wichtige Reorganisation in der Praxis bewährt.
Das Haus Allmend haben wir Mitte Jahr nach einer Teilsanierung wieder bezogen. Dieses mehr als 90 Jahre alte Gebäude fasziniert mich besonders, denn es ist Zeitzeuge der wechselvollen Geschichte der PBL. Haben noch vor wenigen Jahrzehnten grosse Wachsäle, düstere Gänge und vergitterte Fenster dieses Haus geprägt, ist es heute ein top-modernes und bestens ausgestattetes Klinikgebäude, das alle Ansprüche an eine zeitgemässe psychiatrische Versorgung erfüllt. Auch hier hat sich der klinische Betrieb seit dem Neubezug sehr gut eingespielt.
Die bauliche und betriebliche Erneuerung der PBL geht mit einem technologischen Wandel einher, ausgedrückt in unserer Digitalisierungsstrategie, die wir konsequent umsetzen. Dadurch gestalten wir administrative Arbeiten und Betriebsabläufe effizienter und gewinnen Zeit, die wir für Behandlung und Pflege unserer Patientinnen und Patienten einsetzen können. Auch 2024 haben wir wieder einige Digitalisierungsprojekte umgesetzt und neue aufgegleist.
Erfreulich entwickelt hat sich bisher das Home Treatment, die aufsuchende Behandlung zuhause. Dieses neue Angebot wird von den Patientinnen und Patienten gut aufgenommen, wie eine Evaluation gezeigt hat. Vermehrt genutzt wurden auch unsere tagesklinischen Leistungen auf den Stationen der Krisenintervention und Alterspsychiatrie. Dadurch lassen sich stationäre Aufenthalte verkürzen. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie haben wir ebenfalls unsere Angebote ausgebaut, etwa mit einer zusätzlichen Sprechstunde in der Jugendforensik oder mit einer Kooperation mit dem Zentrum Erlenhof in Reinach zur Behandlung unbegleiteter minderjähriger Asylbewerber.
Wir tragen mit der baulichen und betrieblichen Erneuerung der PBL an eine zukunftsgerichtete psychiatrische Versorgung der Nordwestschweiz bei.»
Bedeutete das Jahr 2024 für einen Teil der Campusentwicklung eine Phases der Konsolidierung, haben wir für den anderen Teil neuen Schub gegeben und im Sommer die Totalsanierung unseres Hauptgebäudes Haus Biental gestartet. Die Sanierung bietet einige Herausforderungen. So müssen die Küche, die Cafeteria und weitere Bereiche dieser zentralen Infrastruktur während der Umbauzeit weiterbetrieben werden. Und weil diese Grossbaustelle mitten auf dem Klinikareal liegt und während des laufenden Klinikbetriebes geführt wird, müssen sicherheitstechnische Aufgaben gelöst werden.
Die Rückbauarbeiten sind abgeschlossen, und wir stehen jetzt im Ausbau. Ich freue mich sehr darauf, wenn wir im Herbst 2026 in ein schönes, offen und hell gestaltetes Haus Biental einziehen dürfen. Dieses weitherum sichtbare Gebäude wird der zentrale Zugangspunkt für alle unsere Klinikgebäude und Logistik-Hub für den ganzen Campus mit Küche, Hotellerie, Auditorium und weiteren zentralen Funktionen.
Bald starten wir auch den Neubau für den Wohnbereich von inclusioplus, unsere Unternehmenseinheit für Wohnen und Arbeiten. An der Ecke Wiedenhubstrasse-Goldbrunnenstrasse in Liestal bauen wir ein holzpavillonartiges Gebäude, das den Nutzerinnen und Nutzern eine moderne und auf ihre spezifischen Bedürfnisse ausgerichtete Lebenswelt bieten wird.
Wir haben unseren Betriebsertrag im Geschäftsjahr erneut gesteigert, müssen aber ein negatives Jahresergebnis ausweisen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zu ihnen gehören teuerungsbedingte Lohnanpassungen, ein notwendiger Personalausbau aufgrund von zusätzlichen Angeboten, höhere Kosten für die Weiterentwicklung unseres Campus, aber auch die anhaltend hohe Nachfrage nach ambulanten Leistungen, die nicht kostendeckend sind.
Es fehlt uns also auch im neuen Geschäftsjahr nicht an Herausforderungen, und unsere Ziele bleiben anspruchsvoll. Ich danke allen Mitarbeitenden herzlich für ihr leidenschaftliches Engagement, für ihr Vertrauen und den weiteren Einsatz, den sie für die PBL leisten. Ebenfalls danke ich dem Verwaltungsrat und meinen Kolleginnen und Kollegen in der Geschäftsleitung.